When love takes over
                   When love takes over


Alles wie immer, oder?

Es war ein Tag wie jeder andere.
Alex saß gelangweilt in ihrem Stuhl und malte unsichtbare Kreise auf den Tisch. Es war heute nicht viel los gewesen im K11 und sie würde schon bald ihre Sachen packen und endlich nach Hause gehn.
Plötzlich wurde die Tür mit einem Ruck geöffnet, Alex schreckte hoch und Micha kam ins Kommissariat geschlendert.
,,Man Micha, musst du so die Tür aufreißen? Ich hab mich total erschreckt!'', beschwerte sie sich.
,,Na da war wohl gerade jemand in Gedanken ganz wo anders...''
,,Gibts noch was Neues oder machen wir Schluss für heute?'', fragte Alex.
,,Nee, ich glaube heute ist nicht mehr viel los. Packen wir's...''
,,Ok. Ich hol noch schnell meine Jacke...''
Alex stand auf und ging zum Kleiderständer, als sich die Tür erneut öffnete...
,,Gerrit...''
,,Ihr seit schon aufm Sprung?''
,,Ja gehst du noch nicht?'', fragte Micha seinen Kollegen.
,,Na wenn du so fragst... doch dann geh ich jetzt auch.''
,,Na was meint ihr Kollegen? Soll'n wir noch was trinken geh'n?'', schlug Michi vor.
,,Oh Michi... der erste gute Einfall von dir heute.'', lachte Gerrit.
,,Sehr witzig Kollege. Alex kommst du auch mit?''
,,Nee ich weiß nicht. Ich bin heute den ganzen Tag schon so fertig. Ich sollte mich lieber hinlegen.''
,,Ach komm schon Alex. Mit dir wär's viel lustiger.'', versuchte Gerrit sie zu überreden.
,,Bitte...'', bettelte Micha.
,,Okay, okay. Aber nicht mehr so lange Jungs...''

Sie packten ihre Sachen und fuhren in ihre Stammkneipe.

Alex setzte sich zwischen Gerrit und Michael und Michi bestellte schon zwei Bier und eine Cola für Alex.
,,Ich wär jetzt auch gern im Urlaub in einem Wellnesshotel wie Robert'', seufzte Alex.
,,Ja, der Herr Kollege lässt sich's gut gehn!'', sagte Micha.
,,Ja weißt du noch als wir im Wellnesshotel waren Alex?'', fragte Gerrit plötzlich.
,,Ähm... Ja weiß ich noch. Ist ja dann leider doch vorzeitig abgebrochen worden...'' Sie errinnerte sich nur zu gut daran... sie und Gerrit... allein... ein Doppelbett... und der ganze Alkohol... Ooo... und seine Healing Hands? O man das war vielleicht ein Abend... Naja war ja eigentlich ganz schön... so mit Gerrit allein...
Quatsch Alex reiß dich am Riemen! Ihr seid Kollegen verdammt...
und Freunde... beste Freunde... und er sieht doch verdammt gut aus... Aber auch KOLLEGEN!
,,Alex, Hallo? Alles okay bei dir?'' Micha wedelte mit einer Hand vor ihrem Gesicht herum.
,,Ähh... was? Ja klar... alles okay...'' stotterte Alex irritiert.
,,Vielleicht solltest du wirklich besser nach Hause gehn und dich hinlegen'', meinte Gerrit und guckte sie besorgt an.
,,Ja ist vielleicht besser...'' sagte Alex.
,,Ich bring dich nach Hause'', beschloss Gerrit, stand auf und hatte schon seine Jacke in der Hand.
,Nein Gerrit. Ist schon okay. Du kannst schon noch bleiben mit Micha... Ich nehm einfach den nächsten Bus... kein Problem'', sagte Alex.
,,Nein, ich bring dich heim. Keine Widerrede. Bye Micha.''
,,Ciao ihr beiden. Wir sehen uns Morgen im K11.''
,,Klar, tschüss Michi.''

Bei Alex' zu Hause...
,,Wie gehts dir jetzt?'', fragte Gerrit, er sah immernoch besorgt aus.
,,Geht so. Ich leg mich jetzt erstmal hin.''
,,Gut. Wir sehn uns dann morgen... und Alex? Wenns dir schlechter geht, rufst du mich an, okay?''
,,Klar Gerrit mach dir keine Sorgen. Ich bin nur bisschen erschöpft.''
,,Ok. Tschüss. Gute Besserung.''
Er nahm sie noch kurz in den Arm.
Alex' Herz schlug schneller.
Sie zog seinen Duft ein und drückte ihn kurz an sich.
Wie herrlich ihm mal so nah zu sein.
Alex! Ihr seit Kollegen und Freunde... nichts weiter...
...wenn da nur nicht dieses Herzrasen wär.
Das war ihr ganz neu. Sie hatte sich doch nicht plötzlich in Gerrit verliebt oder?
Nein ausgeschlossen... das konnte nicht sein.
Er lies sie los, lächelte noch einmal und war auch schon verschwunden.

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Ein ganz persönlicher Einsatz

Ein Piepsen riss Alex am nächsten Morgen aus ihren Träumen.
Ihr Wecker. Guten Morgen liebe Sorgen.
Genervt schlug sie die Bettdecke zurück und stand auf.
Dieser war einer der Morgende an denen sie wirklich überhaupt keine Lust hatte aufzustehen und zur Arbeit zu gehn.
Bei der Arbeit würde ich auch ihn wieder sehen.
Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht.
Nein. Stopp. Halt. Alex. Er. Ist. Dein. Kollege.
Verdammt.
Wieso ausgerechnet Gerrit.
Mein Kollege Gerrit.
Das ist sowas von ungerecht.
Aber vielleicht ist das alles gar nicht so aussichtslos.
Ich muss mich einfach... entlieben!
Wenn das so einfach wär. Naja ich kanns ja mal probieren...

Wenig später kam Alex schon im K11 an...
,,Hey Jungs''
,,Hi Alex. Auch schon da?'', kam gleich von Gerrit und Robert. Michael war anscheinend noch nicht da.
...wie so oft
,,Hey ich bin nur fünf Minuten zu spät. Seit mal nicht so
kleinlich. Soll ich mal aufzählen, wie oft ihr schon zu spät gekommen seit. Gerrit??'', entgegnete Alex und grinste Gerrit vielsagend an.
,,Also bitte sooft war das nun auch wieder nicht'', verteidigte er sich sofort und grinste zurück.
,,Nein sooft war's nicht... noch viel öfter'', lachte Alex.
Die Tür ging auf und Michael stand plötzlich im Büro.
,,Hey Michi. Auch endlich da?'', fragte Alex.
,,Ja Sorry Leute ich stand im Stau'', erklärte er und lies sich auf seinen Stuhl fallen.
Drrrrrr Drrrrrr Drrr.
Das Telefon klingelte und Michi drückte den Lautsprecherknopf.
,,Naseband. K11.''
Eine Männerstimmer stammelte aufgeregt:
,,Sie müssen sofort kommen. In die Alleenstraße 24. Hier ist ein bewaffneter Mann in unserem Haus. Er hat auch schon geschossen. Schnell helfen sie mir... meine Frau... meine Kinder... schnell... sie müssen... Hilfe... bittee...''
,,Alleenstraße 24? Mark bist du das? Wa... Was ist passiert? Wo sind Monika und Julian?'', wollte Alex wissen.
,,Alex? Gott sei Dank... Bitte... Du... und deine Kollegen... ihr müsst herkommen schnell... bevor es zu... spät ist!''
,,O mein Gott Mark. Bleib ganz ruhig wir sind gleich bei dir. Bleib wo du bist und pass auf dich auf okay?''
,,Ja... Alex...'', schluchzte er ins Telefon.
Alex packte sofort ihre Jacke, die sie gerade eben erst ausgezogen und über den Stuhl gehängt hatte und rannte mit einem: ,,Kommt Jungs!'' aus dem Büro.
Wenig später im Auto.
,,Du kennst den Mann?'', fragte Gerrit verwirrt.
,,Ja... mein... Cousin... Oh Gott das ist alles so schrecklich... hoffentlich ist Julian und Lena nichts passiert... oder Monika...'',schluchzte sie, sie war den Tränen nahe.
,,Schscht Alex. Das wird bestimmt alles wieder gut. Wahrscheinlich hat der Täter überhaupt niemanden getroffen. Wir wissen ja gar nicht ob es Verletzte gibt'', versuchte er sie zu beruhigen.
,,Ja... hoffentlich'', sagte Alex und nahm seine Hand.
Er drückte ihre und flüsterte: ,,Alles wird gut.''

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Ein wahrer Albtraum

Alex steht in der Mitte des Wohnzimmers.
Um sie herum überall Scherben.
Ihre Welt ist zerbrochen.
An einem einzigen Tag ist ihre ganze Welt eingestürzt.
Fassungslos steht sie da und kann sich kein bisschen bewegen.
Sie fühlt sich, als wären ihre Glider eingefroren.
Stille...
und Kälte.
Die Tränen laufen in Bächen über ihre Wangen.
Ein Schluchzen.
Dann lässt sie sich auf die Knie fallen und beugt sich über ihren toten Cousin.
SIe legt seine kalte Hand in ihre und weint weiter.
Warum?
Warum er?
und warum Monika...?
Sie spürt eine Hand auf ihrer Schulter.
Gerrit.
Es ist gut, dass er jetzt bei ihr ist.
Sie braucht ihn jetzt, wahrscheinlich mehr denn je.
,,Alex'', flüstert er, ,,Es tut mir so leid... komm her.''
Er zieht sie hoch und in seine Arme.
Sie drückt sich enger an seine Brust. So fühlt sie sich geborgen und beschützt.
,,Julian und Lena...'', nuschelt Alex plötzlich.
Sie sieht Gerrit an, befreit sich aus seinem beschützenden Griff und rennt die Treppe nach oben zu den Kinderzimmern...
,,Neeeiinn! ''
Sie sinkt zu Boden und nimmt Lena in ihre Arme.
,,Wer tut so etwas??'', fragt sie verzweifelt.
Gerrit kommt ins Zimmer gehastet und nimmt die total verstörte Alex erneut in die Arme.
Sekunden vegehen, in denen sie so dastehen. Alex weint und Gerrit versucht sie zu trösten.
Er streichelt ihr sanft über die Haare und versucht sie mit häufigem ,,Alles wird gut'' und ,,Ich bin immer für dich da'' zu beruhigen.
Die Spurensicherung und der Doc sind schon eingetroffen.
,,Wir gehen besser Alex'', meint Gerrit und zieht sie mit sich nach draußen an die frische Luft.
,,Ich... muss... G... errit... was... und... wo ist... Julian?'', stottert Alex.
,,Schscht, alles wird gut Alex. Ich bin ja bei dir... keine Angst'', meint Gerrit.
,,Aber... Julian'', sagt Alex wieder diesmal mit kräftigerer Stimme, sodass auch ihr Kollege sie verstehen kann.
,,Wer ist Julian?'', fragte er, doch Alex ist schon wieder ins Haus gerannt und stolpert erneut die Treppe hoch.
Sie reist eine Tür auf und sieht sich hoffnungsvoll im Zimmer um.
Da hört sie ein leises Wimmern.
Julian.
Sie reißt die Tür des Kleiderschranks auf.
Wie ein Häufchen Elend hockt der kleine Junge zusammengekauert in einer Ecke des Kleiderschranks und schluchzt vor sich hin.
Alex nimmt ihn vorsichtig in die Arme und vergräbt ihr Gesicht in seinen Haaren.
Weitere Tränen laufen ihr über die Wangen.
Wie geht es nun weiter?

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Mama Alex

Alex saß im Büro auf der kleinen Couch und heulte immernoch.
Gerrit und Michael hatten vergeblich versucht sie zu trösten.
Gerrit nahm sie in den Arm ,,Hey Alex... Das wird schon wieder. Hm?''
,,Wie soll das denn wieder werden? Das ist ein einziger Albtraum!'', schluchzte sie.
Robert kam ins K11 gestürmt und direkt auf die beiden zu.
,,Hey Alex. Ich hab gehört was passiert ist... Das mit deinem Cousin tut mir wirklich leid.''
,,Danke Robert. Schon gut... das muss dir nicht leid tun.'', antwortete sie und nahm sich das dritte Päckchen Taschentücher.
Sie schniefte und lies sich auf Gerrits Schoß sinken.
Sie legte ihren Kopf auf sein Knie und er streichelte ihr über die Haare.
Da klopfte es und ein großer, weißhaariger Mann mit einem Aktenkoffer unterm Arm betrat das Büro. Er trug einen schwarzen Anzug und hatte einen geschäftsmäßigen Ausdruck aufgesetzt.
,,Hallo. Ich bin Herr Lübeck vom Landratsamt. Ich suche eine gewisse Frau Rietz'', erklärte der Mann.
,,Ähm... Ja-a d-das bin... i-ich'', stammelte Alex und wischte sich mit dem Taschentuch ein paar Tränen weg.
,,Gut. Es tut mir sehr leid, was passiert ist, aber da gäbe es noch ein paar wichtige Punkte zu klären.''
,,Aha, und was bitte?'', fragte sie.
,,Es geht um Julian, den Sohn ihres Cousins. Da beide Elternteile verstorben sind, wird das Sorgerecht dem nächst engeren Verwandten zugesprochen, und da auch die Mutter von Herrn Mark Schreiber verstorben ist, wären das sie'', sagte der Beamte.
,,Was? Ich?'', fragte Alex erschrocken.
,,Ja Sie. Aber wenn sie das Kind nicht wollen und ihr Sorgerecht nicht in Anspruch nehmen, wird der Junge zur Adoption freigegeben.''
,,Nein. Also ich meine... ich weiß überhaupt nicht, ob ich das kann. Plötzlich mit so einem Kind... ich hab ja auch noch den Job, der mich eigentlich Tag und Nacht in Anspruch nimmt. Aber Adoption? Nein das wirklich nicht'', erklärte sie.
,,Ja Ok. Also Sie nehmen den Jungen? Ist ja super. Also ich denke er kann dann gleich hier bleiben, oder? Maria bringst du ihn bitte rein?''
Und schon flog die Tür auf und Alex' kleiner Neffe stürmte ins Büro und direkt in Alex' Arme.''
,,Tante Alex. Endlich bin ich da weg. Da waren lauter so komische Leute in weißen Mänteln, die so komische Sachen erzählt haben'', erzählte Julian und kuschelte sich an sie.
,,Ja, ist ja schon gut. Ich bin jetzt bei dir. Keine Angst. Wir bleiben zusammen'', flüsterte Alex ihm ins Ohr und drückte ihn an sich.
So sah es nun also aus.
Jetzt hatte sie ein Kind.
Super.
Wie geht das jetzt weiter mit ihrem Job?!
Tausend Fragen gingen Alex durch den Kopf.
Doch es gab keine Antwort.
Nur eine einzige Tatsache:
Sie kann Julian ja jetzt nicht im Stich lassen.
Sie muss auf ihn aufpassen und für ihn da sein.
Das ist sie Mark schuldig.

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Papa Gerrit

~ aus Gerrits Sicht ~

Es war ein kalter Novembermorgen.
Wir waren schon heute schon früh im Büro gewesen.
~Wir~ damit meine ich Alex, mich und Julian.
Ich hatte in der letzten Nacht bei ihr übernachtet, um ihr ein bisschen mit Julian zu helfen.
Naja wahrscheinlich bin ich keine große Hilfe gewesen, aber naja ich hab's wenigstens versucht.
Ich saß auf Alex' Stuhl (wie auch sonst so oft) und hatte Julian auf dem Schoß. Er spielte mit einem Kugelschreiber herum und lachte glücklich. Er war wirklich ein kleiner Sonnenschein.
Alex hatte sich schon solche Sorgen gemacht, dass er den plötzlichen Tod seiner Eltern nicht verkraften würde, aber wie es jetzt aussieht, hat er es gut überstanden... naja bei solchen Ersatzeltern, dachte Gerrit und grinste.
Alex gab ein leises Schnaufen von sich.
Sie saß auf dem kleinen Sofa im K11 und war eingeschlafen.
Den Kopf zur Seite gelehnt saß sie da und hatte die Augen geschlossen, in der rechten Hand hatte sie noch die Babyflasche von Julian.
Sie sah wirklich erschöpft aus.
Das war alles ein bisschen viel für sie plötzlich mit so einem kleinen Kind und den Job ja auch noch.
Gerrit war froh, dass er ihr ein bisschen helfen konnte.
Alex war ja jetzt Julians Ersatzmama.
mhmmm..
Mama Alex
und er sein Ersatzpapa?
Papa Gerrit ...hehe
Das klingt schön.
Als wären sie wirklich eine kleine Familie.

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(K)ein bisschen Romantik

,,Aufsteeeeheen. Aufsteeehhenn Aleeexx'',
schrie Julian und hüpfte wie wild auf dem Bett herum.
Ach menno.
Da hatten wir einmal frei und der Kleine ließ uns nicht mal ausschlafen.
Verschlafen öffnete Alex die Augen und schielte zu Gerrit rüber.
Er stöhnte und hielt sich ein Kissen vors Gesicht.
,,Gerrriiit, Aaaaleeex aufsteeeeheennn'', schrie Julian
wieder, sprang rüber zu Gerrit und rüttelte ihn
an der Schulter.
,,Mhhh wie späät is es denn?'', nuschelte er müde.
,,Halb sechs. Zeit zum aufsteeeheeen'', brüllte der Kleine wieder, hüpfte aus dem Bett und rannte aus der Tür.
,,Was?! Halb sechs? Ist der wahnsinnig?
Wir haben heute frei...'', beschwerte sich Gerrit und drehte sich zu Alex rüber.
,,Tja selber Schuld. Du wolltest ja unbedingt bei mir
übernachten. Zu Hause hättest du deine Ruhe gehabt'', sagte leise und grinste ihn frech an.
,,Hmm, du hättest mich warnen müssen'', sagte Gerrit und gähnte.
,,Dann wärst du aber nicht gekommen'', meinte Alex.
,,Ich wäre sowieso gekommen.
Ich lass dich jetzt nicht im Stich'', sagte Gerrit ernst und schaute sie an.
,,Danke Gerrit. Aber... das musst du nicht.''
,,Was muss ich nicht?'', fragte er.
,,Na das hier. Bei mir sein, und bei Julian und
dich kümmern. Und bei mir übernachten... ähm ich meine bei uns.''
,,Hmm, mit dir in einem Bett zu schlafen find ich
nicht schlimm'', sagte er grinsend und rückte noch ein Stück näher zu ihr.
Sie lächelte und er strich ihr vorsichtig eine Strähne aus dem Gesicht.
Er lies seine Hand kurz an ihrer Wange verweilen und strich ihr dann sanft den Hals hinab.
Alex durchfuhr ein Schauer.
Seine Berührungen brannten wie Feuer auf ihrer Haut.
Er wollte seine Hand wieder wegnehmen, doch Alex hielt sie fest.
Er sah sie an und sein Gesicht kam ihrem näher.
Sie legte ihre Hand in seinen Nacken und zog ihn noch näher zu sich.
Ihre Lippen berührten sich fast...
,,Taaantee Aaaaleeex''
Die beiden fuhren augenblicklich auseinander und
ihre Blicke wanderten zur Tür.
Dort stand Julian mit einem Kochtopf in der Hand
und rief: ,,Früühstück kooochen, Aaalex''
Alex und Gerrit mussten lachen.
Es sah einfach zu komisch aus.
Der kleine Zwerg mit einem riesigen Topf in der Hand und Alex' viel zu großen Schürze um den Hals.

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Wo ist Julian?

,,Na dann lass uns mal aufstehen. Komm
schon du Faulpelz.''
Alex sprang auf und zog Gerrit hinter sich her in die Küche.
,,So. Was wollt ihr den Frühstücken?'', fragte sie und schaute Gerrit fragend an.
,,Öhm... Also mir egal...''
,,Julian?'', sie drehte sich um, doch der Zwerg war nicht mehr da.
,,Julian? Ja wo ist der überhaupt?'', fragte Gerrit nun auch und beide machten sich auf die Suche.
,,Juuuliaaan?'', rief Alex immer wieder, doch er war wie vom Erboden verschluckt.
,,Langsam mach ich mir echt Sorgen'', sagte sie zu Gerrit, nachdem die beiden schon die halbe Wohnung auf den Kopf gestellt hatten.
,,Wo ist der nur? Ich versteh das nicht...''
,,Lass und raus gehn und draußen weitersuchen.''
,,Na gut. Wenn du meinst. Aber ich glaub kaum, dass er einfach so aus der Wohnung gerannt ist.
Er ist doch viel zu klein.''
,,Vielleicht wurde er auch entführt'', überlegte Alex und sah ihn ängstlich an.
,,Gerrit, es war meine Aufgabe auf ihn aufzupassen. Ich war nicht vorsichtig genug. Wenn ihm jetzt was passiert ist...''
,,Hey, hey Alex. Alles wird gut. Wir gehen jetzt erstmal raus und suchen ihn. Und wenn wir ihn in einer halben Stunde immer noch nicht gefunden haben, ruf ich Michi an und dann schickt er uns Verstärkung.''
Alex schluchzte und er nahm sie in die Arme.
,,Wir finden ihn. Das verspreche ich dir.''
Er streichelte ihr beruhigend über die Haare, das half ein wenig.
Nach ein paar Minuten löste sie sich wieder von ihm und lächelte.
,,Ok, lass uns rausgehen. Und... Danke Gerrit.''
,,Klar.''
Sie packten ihre Jacken und verschwanden nach
draußen.

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Fieberhafte Suche

Erschöpft lies sie sich auf eine Bank im Park fallen.
,,Was machen wir denn jetzt?'', fragte sie verzweifelt.
Gerrit setzte sich neben sie und legte einen Arm um sie.
,,Wir finden ihn Alex, ganz sicher.''
Sie lehnte sich an ihn und schluchzte los.
,,Glaubst du wirklich?''
,,Ja ganz sicher. Wir fahren jetzt erst einmal ins Büro und dann suchen wir ihn zusammen mit Michi und Robert.''
,,Ok. Danke, Gerrit.'' Sie wischte sich die Tränen aus dem
Gesicht und lächelte ihn schwach an.
,,Klar.'' Er erwiderte ihr Lächeln, nahm ihre Hand und zog
sie hinter sich her zum Auto.

--

,,Und? Habt ihr ihn gefunden?'', fragte Michael sofort, doch
Alex schüttelte nur betrübt den Kopf.
,,Was machen wir denn jetzt? Wir haben keinen Anhaltspunkt,
wo er sich ungefähr befinden könnte.''
,,Das wird schon wieder, Liebelein. Wir finden ihn schon'',
beruhigte sie Michi und griff gleich zum Telefonhörer.
,,Ich geb jetzt gleich mal ne Fahndung raus.''
,,Ok und wir machen uns mit der Unterstützung gleich wieder auf die Suche'', sagte Alex und diesmal zog sie
Gerrit hinter sich her.


--

,,Alex wir suchen jetzt schon seit drei Stunden nach ihm,
willst du nicht mal eine Pause machen?'', fragte er.
,,Nein, ich höre nicht auf bis wir ihn gefunden haben'', sagte sie
und lief fest entschlossen weiter durch den strömenden Regen.
,,Maaamaa...'', hörten sie plötzlich eine leise Stimme.
,,Gerrit, hast du das gehört?'', fragte Alex und blieb wie angewurzelt stehen.
,,Klar, das kam von da hinten'', antwortete Gerrit und lief auf die Stelle zu, aus der das Geräusch kam.
,,Juuliaan?'', riefen sie immer wieder und suchten fieberhaft
das Gebüsch ab, bis Alex ein erneut leises Wimmern vernahm.
Sie rannte sofort in die Richtung und durchsuchte das Gestrüpp.
Ihr stockte der Atem, als sie sah, was da lag.

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Entführung

Ihre Hände zitterten, als sie das Papier in ihre Hände nahm.
Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und fing an zu
lesen.
,,Wir haben ihr Kind.
Wir fordern 50.000 Euro in bar und die Freilassung von Martin Schröder. Weitere Angaben erhalten sie über das Funkgerät. Keine Tricks sonst ist der Kleine tot.''
Ihre Augen füllten sich erneut mit Tränen und sie hob das
Funkgerät, das auf dem Boden lag auf.
Noch immer hörte man darauß das Wimmern des Kleinen.
Aufgenommen und abgespielt.
Er muss schreckliche Angst haben, dachte Alex und die
Tränen bahnten sich ihren Weg über ihre Wangen.
,,Hey Alex. Was ist denn los? Hast du ihn gefunden?'', hörte sie plötzlich eine Stimme hinter sich.
Gerrit kam über den Kiesweg zu ihr rüber gerannt und blieb dicht hinter ihr stehen.
,,Was ist denn das?'', fragte er erschrocken und nahm ihr
das Erpresserschreiben aus der Hand.
,,Was? Julian... entführt?'', fragte er fassungslos.
Alex drehte sich zu ihm um und sah in seine blauen Augen.
Auch er hatte Tränen in den Augen.
Sie hatte ihn noch nie weinen gesehen. Außer an dem Tag, an dem seine Mutter gestorben war.
Er schlang seine Arme um ihren Körper und sie drückte sich
an seine Brust.
,,Geerrit. Wenn sie ihm was antun...'', schluchzte sie und er streichte ihr beruhigend über den Kopf.
,,Das werden sie nicht'', sagte er. Seine Stimme zitterte und sie merkte, dass auch er weinte.
,,Hoffentlich wird alles wieder gut.''
,,Das wird es Alex. Ganz sicher. Komm, lass uns Michael
und Robert anrufen. Die wissen es ja noch gar nicht.''
,,Na gut.'' Sie löste sich von ihm und wischte sich mit dem Ärmel
die Tränen aus dem Gesicht.
Sie atmete noch einmal tief durch und wählte dann Michis Nummer.
,,Naseband. K11.'', meldete er sich schon nach wenigen
Sekunden.
,,H-h-hallo Michi ich bins Alex'', stotterte sie und schluckte den
Klos in ihrem Hals herunter.
,,Liebelein? Was ist passiert? Du klingst, als hättest du geweint'', hörte sie wieder die Stimme ihres besten Freundes.
Diesmal klang er besorgter.
,,Er... wurde entführt'', sagte sie dieses Mal mit festerer Stimme.
Am anderen Ende der Leitung herrschte Stille.

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Suche (1)

,,Er... er wurde entführt? Seid ihr euch da ganz sicher?'', fragte
Michael fassungslos.
,,Ja-a Michi. Ich habe doch hier das Erpresserschreiben gefunden. Sie wollen die Freilassung von irgendeinem Häftling.''
,,Was? Von wem denn?'', fragte er.
,,Ein Martin Schröder. Wa-was hat der denn gemacht?''
,,Hmm mal schaun. Ah hier... Martin Schröder, 35 Jahre,
verurteilt wegen zweifachen Mordes. Er hat damals bei einem
Raubüberfall zwei Polizisten erschossen.''
,,Oh Gott Michi, wenn das ein Kumpel von denen ist, sind das
bestimmt auch keine braven Typen. Was wenn die Julian was
antun?'', fragte Alex total aufgelöst.
Sie hatte große Angst um den Kleinen.
Doch Michael beruhigte sie und versprach gleich ein Team
loszuschicken, das Julian und die Entführer suchen würde.
,,Danke Michi'', sagte Alex noch und legte dann auf.
Erschöpft lehnte sie sich an Gerrits Schulter.
Er strich ihr beruhigend über den Arm und versprach, dass alles
gut werden würde.
Doch er war sich selbst nicht sicher.
Bei Entführungen konnte man sich nie hundert Prozent sicher sein, dass die Geiseln auch wirklich frei gelassen wurden.
Doch die beiden hofften natürlich, dass ihrem kleinen Sonnenschein nichts passieren würde.
Nach einigen ruhigen Minuten gingen sie zum Auto und fuhren
ins K11, um sich auch selbst an der Suche zu beteidigen.
Sie wollten zunächst im persönlichen Umfeld dieses Martin
Schröder nach Hinweisen suchen.
Vielleicht hatte er damals bei dem Raubüberfall einen oder
mehrere Komplizen, die ihn jetzt rausholen wollten.

Fortsetzung folgt...
 
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