Der Polizeiball
                          Der Polizeiball

Eingeladen

"Alex, hallo? Jemand zuhause?", fragte Michael und wedelte mit einer Hand vor dem Gesicht seiner Kollegin herum.
"Ähm... was? Ja... äh... was hast du gesagt?", fragte Alex irritiert.
"Was ist denn los mit dir? Du starrst schon ein ganze Weile so gedankenverloren an die Wand... An wen oder was denkst du denn?", fragte Michi und lächelte schief.
"Ach nee... Morgen ist doch der Polizeiball und ich überleg schon die ganze Zeit, was ich anziehen soll..."
"O man. Typisch Weiber. Die überlegen schon den ganzen Tag vorher, was sie dann anziehen sollen.... tzz", kopfschüttelnd begab er sich wieder auf seinen Platz.
"Davon verstehst du nix, Micha", erwiderte Alex und lächelte.
"Wovon versteht er nix?", Gerrit kam gerade zur Tür rein und legte einen Stapel Akten auf Alex' Tisch.
Mir würde da ja vieles einfallen, von dem Micha nix versteht, aber was jetzt genau?", fragte er und grinste hämisch.
"Hey, nicht so frech Kollege", lachte Michael.
"Ach, wir haben gerade nur über den Polizeiball morgen geredet", erklärte Alex.
"Kommst du auch?", fragte sie ganz unschuldig.
"Klar, komme ich, wenn ich noch ne Begleitung abkrieg", sagte er und lächelte sie vielsagend an.
"Ouu das könnte schwierig werden", sagte Alex und grinste frech zurück.
"Weiß jemand was von Robert?", fragte Michi.
"Ja, der hat zwar morgen früh noch frei, aber ich denke er kommt zum Ball am Abend", meinte Gerrit.
"Ja, wär schön, wenn alle da wären."
"Hey, ich bring das noch zur Spusi. Kommst du mit, Alex?", fragte Micha und hob einen Stapel Blätter hoch.
"Klar, was ist das denn?"
"Nur der Bericht zum letzten Fall. Die sollen das nochmal überarbeiten oder so. Auftrag von oben."
"Achso. Ok, komm geh'n wir. Und Gerrit; du kannst ja solang die Akten durcharbeiten, die du mir gerade auf den Tisch gelegt hast. Glaub bloß nicht ich lass mir die unterschieben. Schön selber machen.", sagte Alex und grinste ihren Kollegen an.
Dieser seuftzte nur und ließ sich auf ihren Stuhl fallen.

Als Micha und Alex zurückkamen, war Gerrit schon weg.
Micha setzte sich auf seinen Platz und starrte gedankenverloren an die Decke, während er die richtigen Worte suchte...
Alex checkte ihre Mails, als Michi sich plötzlich räusperte und fragte: "Du Alex, morgen... ich mein... der Polizeiball... ich meine wir beide... was ich fragen will ist... Wir gehen doch zusammen hin oder? Ich mein letztes Jahr waren wir auch zusammen da."

Alex sah ihn an. Stand dann auf und nahm ihre Jacke.
"Tut mir leid, Michi. Ich bin für den Abend schon vergeben."
Sie lächelte ihm noch einmal zu und ging aus dem Kommissariat.
"Aber... wer denn?", rief Michael ihr noch hinterher.
"Wirst du schon sehen!"

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Vorbereitungen

Alex stand ratlos vor ihrem vollgestopften Kleiderschrank.
Ihr schwirrte nur eine Frage im Kopf herum:
Was zieh ich an?!
Sie zog einige hübsche Oberteile aus dem Schrank und legte sie nebeneinander aufs Bett und betrachtete sie.
Mhm... vielleicht doch lieber ein Kleid.
Das kleine Schwarze?
Oder das Neue, das sie sich erst letzte Woche für die Taufe ihrer Nichte gekauft hatte?
Nee das ist doch viel zu elegant...
Michi hatte wirklich recht: Sie überlegt jetzt schon, was sie anziehen soll, obwohl der Ball erst Morgen Abend ist...
Vielleicht sollte ich mich einfach morgen spontan entscheiden!
Ja, spontan ist super!
Sie war die ganze Zeit schon so aufgeregt wegen dem bevorstehenden Abend...
Ob das vielleicht daran lag, dass sie mit IHM verabredet war?
Vielleicht steht ER ja auch gerade vor seinem Schrank und überlegt, was er anziehn soll, überlegte sie.
Ach Quatsch Alex, bilde dir bloß nix ein nur weil er dich gefragt hat ob ihr zusammen auf den Ball geht...
... Er wollte wahrscheinlich nur Micha ärgern, weil er dann nicht mit dir hingehen kann.
Oder?

Im Büro...
Micha saß immer noch im Kommissariat; alle waren schon nach Hause gegangen, aber das war perfekt.
So konnte er zumindest mal in Ruhe nachdenken...
... über sich und Alex...
... und den Ball... und IHN!
Man, mit wem geht sie bitte auf den Ball?
Es musste ja ein Kollege sein...
oder hatte Alex einen neuen Freund?
Er hatte nie darüber nachgedacht...
Aber das musste er ja auch nicht, er hatte ja keinen Grund zur Eifersucht.
Schließlich war Alex ja nicht seine Freundin...
... sie sind nur Kollegen, nichts weiter...
Sie kann doch ausgehen mit wem sie will...
kann ihm doch egal sein...
Oder?

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Der große Tag

Alex war heute schon viel früher aufgestanden als sonst.
Sie war schon wieder so hibbelig: Gleich würde sie IHN wieder sehn! O mein Gott - Herzinfakt!
Oder zumindest Herzrasen!
Würde er über heute Abend reden?
Sie beschloss sich jetzt nicht schon wieder über IHN und HEUTE Abend Gedanken zu machen!
Sie sprang noch unter die Dusche, zog sich an und war auch schon auf dem Weg ins Büro!
Und sie war pünktlich!
Das war eher eine Ausnahme..
Ob das auch an IHM lag?
Alex, reiß dich mal am Riemen! Du darfst nicht dauernd darüber nachdenken, sonst wirst du nur noch aufgeregter!
Wenn das überhaupt noch möglich war, sie war ja jetzt schon SO aufgeregt!
Als sie vor dem K11 angekommen war, parkte sie und schlenderte schon die Treppe rauf ins Büro.
Vor der Tür zu ihrem Büro blieb sie stehn und legte zögernd eine Hand auf die Türklinke...
Würde sie IHN jetzt gleich sehen oder nur einen der anderen Kollegen?
Los Alex, jetzt mach schon... du bist da doch schon tausend mal reingegangen, jetzt wirst du's schon auch noch hinbringen!
Sie redete sich Mut zu. Mut um die Tür zum Büro zu öffnen?
Lächerlich!
Eigentlich...
Aber ER...
Schluss jetzt... rein!
Sie öffnete die Tür mit einem Ruck und trällerte ein fröhliches: ,,Hallöchen Kollegen!'' ins Büro.
,,Hey Liebelein''
Michael. Na toll die ganze Aufregung umsonst!
ER war ohnehin noch nicht da.
Wahrscheinlich mal wieder zu spät. Sie musste lächeln,
sogar das gefiel ihr an ihm!
,,Nenn mich nicht immer Liebelein! Da komm ich mir vor
als wär'n wir'n altes Ehepaar...'', gab sie pampig zurück.
,,Tschuldige'', murmelte Michi nur.
Ich glaub er ist jetzt ein bisschen sauer...
aber was solls. Jetzt zählt erstmal nur der heutige Abend
und ER!

Michael verstand die Welt nicht mehr..
Was war denn mit Alex los?
Erst kommt sie super gut gelaunt ins Büro, und dann
pampt sie ihn gleich so an?
Wiso durfte er sie plötzlich nicht mehr Liebelein nennen?
Das machte er doch schon immer so..
Ich mein sie ist ja auch sein kleines Liebelein..
Aber ist er ihrs?

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Der große Tag (2)

Alex starrte auf ihre Tastatur und wagte nicht den Blick zu heben.
War Micha jetzt sauer?
Mmhh... ich hätte ihn nicht so anpampen soll'n..
Doch da ging die Tür auf.
ER!
Ihr Herzschlug schneller, plötzlich waren alle Sorgen um
Michi und die kleiner Zickerei vorhin wie weggeblasen.
Was sag ich jetzt zur Begrüßung?!
"Hi" oder ,,Hey wie gehts?'' oder ,,Na du?''
Ach komm schon Alex, ist doch egal... Hauptsache du
sagst überhaupt irgendwas!
Los!
,,Ähm... Hi''
,,Hey Alex, Alex klar bei dir? Du siehst gestresst aus!''
Na super er hat es gemerkt... Was jetzt?
Eine Ausrede muss her!
Ich kann ja schlecht sagen, dass ich wegen ihm so
aufgeregt bin!

,,Nee, alles okay. Ähm... Für heute Abend alles klar?
Kommt Robert jetzt?''
,,Ja, ich denk schon. Ich glaub er bringt seine Neue mit'', erklärte er.
,,Robert hat ne neue Freundin? Wusst ich gar nicht''
,,Ja keine Ahnung. Hab ich auch erst vorher erfahren.
Wir haben telefoniert''
,,Ja unser kleiner Robert ist in solchen Sachen ja nicht so ne
Plaudertasche'', gab Alex zurück und lächelte.
Er stellte sich hinter ihren Stuhl und legte eine Hand auf ihre Schulter.
Oh mein Gott ihr Herz spielt verrückt!
Am Rande nimmt sie war wie Michi aufsteht, sich einen Kaffee holt und das Radio anstellt.
Es läuft gerade der Song Jungle Drum von Emiliana Torrini.

Hey I'm in love
My fingers keep on clicking
To the beating of my heart

Hey I can't stop my feet
Ebony and Ivory and dancing
In the street

Hey it's cause of YOU
The world is in a crazy hazy hue

My heart is beating like a jungle drum
My heart is beating like a jungle drum
My heart is beating like a jungle drum

Dieser Song passt ja mal perfekt!
Alex' Herz is beating like a Jungle Drum!

Sie lehnt sich ein Stück zurück, legt ihren Kopf in den Nacken und lächelt ihn an.
Er lächelt zurück...

No it won't ever stop
My hands are in the air
Yes I'm in love! ♥

Er öffnet gerade den Mund, um etwas zu sagen,
als Michi plötzlich aufspringt und aus dem Büro rennt...
Hä?
,,Was ist denn mit dem los?'', fragt sie verwundert.
,,Keine Ahnung. Vielleicht ist er eifersüchtig...'', gibt er zurück und
lächelt sie an.
Michi eifersüchtig?
Alex versteht die Welt nicht mehr...

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Gefühle

Scheiße.
Jetzt sitz ich hier in meinem Auto und schlage wütend auf mein
Lenkrad.
Was soll das bringen?
Vom Herumsitzen und wütend-auf-mich-selber-sein ändern sich Alex' Gefühle bestimmt nicht.
Scheiße.
Was soll ich jetzt machen?
Ich kann da jetzt schlecht einfach wieder reinkommen, als wär nix gewesen.
Man Michael, stell dich nicht so an.
Toll dann werden die beiden eben ein Paar.
Was störts dich denn? Bist du vielleicht ihr Freund?
Nein.
Schön wär's...
Man.
Verdammte Scheiße.
Aber vielleicht werden sie ja gar kein Paar...
ein paar verliebte Blicke...
okay vielleicht ein paar mehr...
ein paar flüchtige Berührungen...
Es gibt noch Hoffnung.
Aber nicht mehr viel...
Hoffentlich geht sie jetzt nicht auch noch mit IHM zum Ball.
Das würde ich nicht aushalten!
Quatsch natürlich würde ich das aushalten!
Ich muss das aushalten!
Für Alex.
Es würde sie verletzten, wenn sie von meinen Gefühlen
wüsste...
Sie wird ihren besten Freund nicht verlieren...
Ich werd drüber stehn.

Ich schaff das.

...Vielleicht...
...Hoffentlich...

Im  Kommissariat...
,,Hey Alex, mach dir keinen Kopf. Der beruhigt sich schon wieder.
Wirst seh'n. Und wenn nicht, dann rede ich nochmal mit ihm, okay?''
,,Danke. Du bist wirklich ein Schatz'', sie steht auf und lehnt ihren
Kopf gegen seine Schulter.
,,Hmmmm... hört sich gut an...''
Sie hob den Kopf und sah ihn an.
Er lächelte.
Sie lächelte zurück.
Er streichelte ich sanft über die Wange...
Sie lächelte ein bisschen mehr...
und sie kamen sich näher...
Seine Lippen berührten sanft ihre...
er zog sie näher zu sich heran und sie legte ihre
Arme um seinen Hals...
Er öffnete langsam seine Lippen...
sie tat es ihm gleich...
Sie verschmolzen für wenige Sekunden...
Alles um sie herum verschwand...
...
,,Mhmmm... er küsst einfach wunderbar...'', dachte Alex.
,,Er schmeckt so gut... nach Kaffee... Karamell...
... lecker...
... einfach nach
Gerrit  [♥]
Ich liebe ihn.''

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Der Ball (1)

Der Gedanke, dass er gleich vor ihrer Tür stehen würde, machte sie ganz hibbelig.
Nervös rannte sie von einem Spiegel zum nächsten, um immer wieder ihr Outfit zu überprüfen...
Sitzt auch alles perfekt?
Kritisch betrachtete sie ihr Spiegelbild.
Würde das Gerrit so gefallen?
und Micha?
Ach Quatsch Michi... was interessierte der sie schon?!
Heute geht es nur um Gerrit und sie.
Ein ganzer Abend mit ihm... naja und ein paar anderen Kollegen...
Sie lächelte.
Wunderbare Vorraussetzungen, um ihm endlich ihre Gefühle zu gestehen...
Es klingelte.
Gerrit.
Keine Zeit mehr für Überlegungen. Noch ein letzter Blick in den Spiegel und schon rannte sie zur Tür.
Und riss sie schwungvoll auf...
Wow...
... er... sah einfach umwerfend aus...
... in diesem schwarzen Jacket... wow...
,,Du siehst toll aus...'', meinte Gerrit und sah mit offenem Mund an ihrem blauen Kleid hinunter.
,,Ähm... du auch'', sagte Alex und lächelte ihn an.
,,Äh... also können wir?'', fragte Gerrit noch immer ein wenig von Alex aus der Fassung gebracht.
,,Klar'', antwortete sie gleich, schnappte Mantel und Tasche und war schon auf dem Weg zum Auto.
Während der ganzen Fahrt schaute Alex immer wieder zu Gerrit und er immer wieder zu ihr.
Ab und zu trafen sich ihre Blicke und beide mussten lächeln.
Dann versank Gerrit in Alex' braunen Augen, bis sie dann verlegen wegschaute...
Und das war auch besser so, sonst hätte er sich gar nicht mehr konzentrieren können und wäre womöglich noch in einen Baum gefahren...
Als sie endlich an dem Gebäude angekommen waren, in dem der Polizeiball stattfinden sollte, parkte Gerrit und sie liefen zusammen zum Eingang.
Gerrit zögerte kurz an der Tür und sah zu Alex.
Sie lächelte ihn an und hakte sich bei ihm unter.
So betraten sie zusammen den Raum.
Sie waren wohl ein wenig spät dran, denn der Festsaal war schon gefüllt mit Kollegen und Freunden der beiden.
Alex sah sich im Raum um.
Ihr Blick fiel auf Michael und Robert, die zusammen mit ein paar anderen Kollegen in einer Ecke des Raums standen.
Gerrit hatte sie wohl auch gerade entdeckt, denn er steuerte direkt auf sie zu.
Was Michael sagen wird?
Ist er noch sauer?
Hatte Gerrit Recht und er ist tatsächlich eifersüchtig, dann ist er bestimmt sauer, wenn ich hier mit Gerrit auftauche...
dachte Alex.

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Der Ball (2)

,,Hi... Michi'', stammelt Alex und sieht ihren langjährigen
Kollegen und besten Freund unsicher an.
Hab ich etwa Angst vor ihm?
Naja... wohl eher vor seiner Reaktion und davor, was
er jetzt sagen wird...
Doch er sagt gar nichts.
Er dreht sich um und geht.
Er dreht sich um und haut ab?
Einfach so?
Ohne ein Wort der Erklärung?
Alex hätte ja alles erwartet...
dass er sie anschreit...
dass er ausflippt...
dass er wütend ist...
dass er eifersüchtig ist...
aber dass er einfach so geht?!
Das hätte sie nicht gedacht.
"Michi", rief Alex ihm hinterher.
,,Michael Naseband würdest du bitte stehen bleiben?''
,,Was? Alex was willst du? Es ist doch alles klar oder?
Du willst mit Gerrit zusammen sein und fertig.''
Sie sieht in fassungslos an.
,,Nix und fertig... Michi... was soll das?''
,,Was das soll... man Alex verstehst du denn gar nichts?'', fragt er und sieht sie flehend an.
,,Nein... was... Michael'', stottert sie verwirrt.
,,Alex du verstehst es wirklich nicht oder? Ich... Alex ich... ich weiß nicht, wie ich es sagen soll. Du und Gerrit ihr...''
,,Was ist mit mir und Gerrit? Wir sind Freunde... du und ich... das zerstört unsere Freundschaft doch nicht... Michi...
das hat nichts mit unserer Freundschaft zu tun!
Rein gar nichts...'', versuchte sie verzweifelt die Situation noch zu retten.
,,Nein Alex... so einfach ist das nicht... leider...
ich hab das nicht so gewollt... ich wollte, dass wir Freunde sind! Einfach nur Freunde!
Aber das kann ich nicht mehr... es geht nicht mehr, wenn ich euch so sehe... ich kann nicht mehr Alex... Ich... Ich liebe dich doch...'',sagte er und sah sie verzweifelt an.
Er sah ihr direkt in die Augen.
Und sie sah in seine... sie sah seine Tränen.
Seine Verzweiflung und seinen Kummer.
Sie verstand, wieso er sich mies fühlte.
Er wollte das ja nicht... er wollte sie nicht lieben.
Ihr das Glück mit Gerrit zerstören.
Er wollte nur, dass sie glücklich war.
Sie wollte, als könnte sie ihn verstehen.
Das gleiche fühlen.
Er war ihr bester Freund, er war Teil ihres Herzens.
Sie wollte ihn nicht verletzen.
Sie wollte ihn nicht verletzen und auf gar keinen Fall wollte sie ihn verlieren.
Seine Wärme und seine starken Arme um ihren Körper.
Ihre DVD-Abende zu zweit.
Und sein Lächeln, das sie immer aufheiterte, wenn sie traurig war.
Sie wollte ihn so lieben, wie er es verdient hatte.
Doch das konnte sie nicht.
Er war zwar Teil ihres Herzens und ohne ihn würde ein großes Stück fehlen.
Doch ihr Herz gehörte jemand anderem.
Ihr Herz gehörte Gerrit.
Sie konnte das nicht ändern und im Grunde wollte sie das
auch gar nicht.
Mit Gerrit war zum ersten Mal alles perfekt.
Er machte ihre kleine Welt vollkommen und mit ihm zusammen sein war alles, was sie wollte.
Nur Michi verletzten, das wollte sie nicht.
Doch das musste die jetzt.
Das wusste sie.
Sie musste eine Entscheidung treffen, sonst würde sie beide verletzen.
Sie sah ihn traurig an und auch ihre Augen füllten sich mit Tränen.
Doch was sollte sie tun?
Sie liebte Gerrit nun mal und das konnte auch ein Michael nicht ändern.
Sie ging auf ihn zu und nahm ihn in den Arm.
Sie drückte ihn einfach an sich ohne lang zu überlegen.
Nach wenigen Sekunden löste er sich von ihr und sagte:
,,Machs gut, Alex. Wir werden uns jetzt erstmal nicht mehr sehen und ich denke das ist besser so. Ich wünsch dir, dass du dein Glück findest.''
,,...mit Gerrit'', fügte er nach kurzem Zögern hinzu, brachte sowas wie ein halbes Lächeln zu stande und verlies den Festsaal.
Alex stand wie versteinert da.
Gerrit trat hinter sie und nahm sie in den Arm.
Sie lehnte sich an seine Brust und schniefte.
,,Es ist alles meine Schuld. Ich hab ihn verloren... meine Schuld... ich mache alle nur unglücklich.''
,,Nein, das ist nicht wahr, Alex. Mich machst du immer nur
glücklich'', sagte er lächelte und streichelte ihr behutsam über den Rücken.
,,Das wird schon wieder.''
,,Hallo Frau Rietz. Ist alles Okay bei ihnen?''
Der Staatsanwalt.
Der hatte gerade noch gefehlt.
Jetzt war das Unglück perfekt.
,,Hallo Herr Staatsanwalt. Mit Frau Rietz ist schon alles ok.
Machen sie sich keinen Sorgen.
Sagen Sie mal, haben sie schon das Büffet gesehen?
Eine Riesenauswahl sag ich Ihnen. Diese Melonenspiese...''
Robert.
Ihre Rettung.
Er war doch immer wieder für spontane Ablenkungsmanöver gut.
Dafür hätte Alex ihn küssen können.
Doch jetzt küsste sie plötzlich jemand ganz anders.
Seine Lippen fanden ihre.
Sie drückte sich näher an ihn und erwiderte seinen Kuss.
Alles verschwand.
Alle Sorgen und alle Tränen waren wie weggeblasen.
Sie legte ihre Arme um ihn und seine Hand lag in ihrem Haar.
Es würde noch ein wundervoller Abend werden, wenn auch nicht für alle Kommissare...
 
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